2006 -
Nach einer Phase gründlicher Beratung im Vorstand und mit allen Beteiligten, die sich stets in Vereinsaktivitäten eingebracht haben, konnte in der nächsten Jahreshauptversammlung 2006 eine Konsolidierung berichtet werden. Eine Reihe verwaltungstechnischer und organisatorischer Problempunkte konnten im Verein und gemeinsam mit Behörden abgestimmt und bereinigt werden. Die Versammlung wählte Ralf Höfgen zum neuen 1. Vorsitzenden. Mit der starken Unterstützung des gesamten Vorstandes und der Mitglieder konnte ein Bild für eine Weiterentwicklung des Vereins in den letzten zwei Jahren gezeichnet werden. In diesem heißen Sommer beschäftigte ein Phänomen ganz besonders die Mitglieder: fortwährend wurden Diebstähle, Zerstörungen und in der heißen Sommerzeit Belästigungen und Verunreinigungen zur Plage des Vereins. Gemeinsam mit Ordnungskräften der Polizei und der Stadt Bochum konnte eine relative Eindämmung erreicht werden. Immer wieder jedoch wurden die Mitglieder irritiert durch den Diebstahl der für den Verein auf dem Nachbargrundstück gelegenen Wasseruhr. Aber auch andere Probleme der gesellschaftlichen Entwicklungen wie die Kosten für Energieversorgung und der Renovierung des Eigentums gingen nicht spurlos vorbei. Hier sind mit Hilfe von 1-€-Kräften und mit Einsatz der Mitglieder zahlreiche Arbeiten und Strategien entwickelt worden. In der Jugend- und der Sportarbeit ist dank dem uneigennützigen Einsatz der Fachwarte und Trainer wieder eine spriesliche Mannschaft mit Schülern und Jugendlichen erwachsen. Bereits an zahlreichen Regatten haben unsere jungen Kanuten wieder vordere Plätze errungen. Das Elefantenrennen beim Sommerfest 2006 konnte auf ein 20-jähriges Jubiläum bei weiter zunehmender Beteiligung zurückblicken. Einen neuen Kontakt zur Außenwelt hat der LDKC ebenfalls zeitgemäß durch eine Internetpräsenz eingerichtet. Hier werden seit Frühjahr des Jahres 2006 aktuelle Nachrichten aus dem Verein veröffentlicht. Durch die dort enthaltenen e-Mail-Anschriften der Vorstandsmitglieder sind Kontaktaufnahmen nun jederzeit möglich. Erfreulich war zudem, dass nach mehrjährigem Stillstand das Kanu-Trainingsbecken im Schulzentrum Südwest mit wesentlichem Anteil des LDKC wieder betriebsbereit wurde und nun für das Ausgleichstrainings im Winter benutzt werden kann. Hier haben umfangreiche Antriebsaggregate und Reinigungsarbeiten stattgefunden, an denen unsere Mitglieder viele Stunden investiert haben.
Der Verein feierte im Jahr 2007 sein 80-jähriges Bestehen. Zur Zeit der Jubiläumsveranstaltung ist das Jahr bereits fast zur Hälfte abgelaufen. Die Jubiläumsveranstaltungen finden über die gesamte Sommersaison statt: ein vereinsinternes Treffen am Gründungstag macht den Auftakt. Hier rufen neben Rolf-Dieter und Enno Sievering mit eindrucksvollen Bildern aus der „Alten Zeit“ auch andere Mitglieder die Highlights des Vereins aus 70 Jahren auf. Ein Festakt mit lieben Kameraden aus Nachbarvereinen, Verbänden, Vertretern aus Politik und Wirtschaft wird in vielen Köpfen der Teilnehmer noch lange präsent bleiben. Als Außenveranstaltungen bilden eine Bootstaufe der neuen Drachen- und Rennboote, ein „Tag der offenen Tür“, bei dem die Dahlhauser und Lindener Bevölkerung die vielseitigen Gesichter des Kanusportes kennen lernen und testen kann und das Sommerfest viel Gelegenheit zum Austausch bot. Ein ganz besonderes Schmankerl hat die Fiege-Brauerei anläßlich der 50jährigen Verbundenheit mit einer Brauerei-Besichtigung präsentiert.
Neben den Jubiläumsveranstaltungen haben sich allerdings sehr erwähnenswerte Ereignisse in der Vereinsgeschichte eingefügt. Dem Einsatz einer Arbeitsgruppe sind Initiativen zu verdanken, dass der LDKC sich in diesem Jahr einem neuen Standbein im Sport verschrieben hat. Der in Deutschland immer populärer werdende Drachenbootsport wird seitdem als dritte Säule des Vereins betrieben. Umfangreiche Spenden aus unserer Strothotte-Stiftung und externen Sponsoren ist die Anschaffung von zwei Drachenbooten mit samt einem speziellen Transportanhänger zu verdanken. Neben den traditionellen Betätigungen im Renn- und Wandersport eröffnet sich nun eine Möglichkeit, den Verein wieder in aller Munde zu führen. Die „Dahl´sen Dragons“ vertraten als Team unseren Verein auf den Regatten. Die rasch aufgenommenen Aktivitäten in den Drachenbooten haben die „Dahl´sen Dragons“ nicht nur große Freude sondern auch schnellen Erfolg bei den heimischen Events rund um das und im Ruhrgebiet gebracht. Immerhin waren am Saisonende schon 20 echte Drachenboot-Paddler an Bord, unter ihnen bereits 2 Teilnehmer an Deutschen- und Weltmeisterschaft-Wettbewerben. Die ersten nach langjähriger Abstinenz bei den Ehrungen durch die damalige Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz. Durch geschickte Bewerbung fanden sich auch einige Teams aus namhaften Firmen im Verein ein und haben sich als Betriebssportgruppen zunächst eigenständig, später auch über Einzelmitgliedschaften in die LDKC-Teams gemischt.
Da auch der Rennsport wieder ansteigende Tendenzen aufnahm, war zur Beförderung die Anschaffung eines neuen Personen-Transporters unausweichlich. Auch hier konnte durch eine clevere Bewerbung über Sponsoren die Vereinskasse merklich geschont werden. Immerhin waren rund 30 Paddler wieder auf sieben Regatten gemeldet. 21mal waren die Sportler des LDKC unter den ersten drei Podiumsplätzen.
Eine herbe Enttäuschung ereilte uns jedoch in der Abwicklung des im Dahlhauser Umfeld immer besser angenommenen Sommerfestes, und zwar im August 2007: Hochwasser wie es schon Jahre nicht mehr angestiegen war, machte den sportlichen Teil, die Elefantenrennen, völlig zunichte. Aber wie die Kanuten so sind, konnte bei nachlassendem Pegelstand immerhin für die „An-Land-Veranstaltungen“ am Sonnabend Vormittag noch Bootshausvorplatz und ein Teil des Parkplatzes hergerichtet werden.
Ebenfalls vor genau 50 Jahren wurde unser Bootshaus eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Seither haben sich eine Reihe von Veränderungen in Form von An- und auch Umbauten im und am Bootshaus ergeben. Immer wieder aber ist es der Schaffenskraft der Vereinsmitglieder zu verdanken, dass diese Arbeiten solide und aus finanzieller Sicht für den Verein verträglich durchgeführt werden konnten.
Im Jahre 2008 überschlugen sich die Termine. Hierbei sind sowohl die sportlichen Aktivitäten bei Renn-, Drachenboot- und Wanderbootsport-Veranstaltungen als auch die gesellschaftlichen auf dem Vereinsgelände gemeint.
Die Satzung wurde ja im Vorjahr einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen. So konnten sich Vorstand und die übrigen Gremien noch stärker auf die Weiterentwicklung der Vereinsbelange einschiessen. Hier sind insbesondere die Mitgliederzahlen im Focus: das groß gewordene Loch in der „Mittelaltersklasse“ des LDKC konnte durch intelligente Strategie immer stärker gestopft werden. Rennsporttreibende Kinder und Jugendliche brachten ihre Eltern mit, die sich zu Drachenboot-Teams zusammenfanden. Die „Mamas & Papas — MuPs“ — zunächst im Wander-Ontario, später im Drachenboot vereint — haben bereits lange Jahre der Gemeinsamtkeit auf dem Konto. Diese wiederum bringen Freunde und Kollegen zu den „MuPs“, die wiederum Kinder für den Rennsport begeistern.
Die Betreuung der großen Zahl des Nachwuchses machte erforderlich, Übungsleiter und Trainer stärker einzubringen. Dies konnte über das Instrument der Arbeitsmarktpoltik — den Minijobs — klug gelöst werden.
Im Zuge dieser Strategien wurde der LDKC vom Deutschen Kanu-Verband als „Aktiver Kanu-Verein“ ausgezeichnet.
Alle vereinseigenen Stege wurden aufwändig infolge des Winterhochwassers 2007/2008 saniert. Ein Reparatur- und Sanierungsstau an Bootshaus und Gelände macht die Ableistung von gezielten Arbeiten erforderlich. Zur Planung und Durchführung wurde der schon ausgediente Bootshausausschuss wiederbelebt und ein Bootshauswart zur Koordinierung gewählt.
2009 wurde ein spannendes ereignisreiches Jahr. Eine neue Trainerstruktur brachte noch mehr Fahrt in die Entwicklung des Rennsports. Junge talentierte Sportlerinnen und Sportler arbeiteten intensiv und diszipliniert nach Vorgaben der Betreuer gezielt auf die anstehenden Regatten und Meisterschaften zu. Mittlerweile ist auch das zahlenmäßige Verhältnis sowohl zwischen Kajak- und Canadierfahrern als auch das zwischen den Geschlechtern ausgewogen. Dank Zuwendung und Sponsoren konnte der Bootsbestand weiter verbessert und modernisiert werden und so optimale Voraussetzungen für Erfolge geschaffen werden. Ein Trainingslager zu Ostern in Holland und später ein Anschlußtrainingslager zu Pfingsten in Dahlhausen brachte den Auftakt in der Saison. Der Kader hatte sich auf über 40 junge Sportler in allen Altersklassen erweitert. Berufungen in die Landeskader waren schnell die Folge. Als Spitzenfahrer wurde Benedikt Steinbrink vom DKV zu den Hope Olympic Games (Olympiade der Nachwuchssportler) berufen und startete im C4 für Deutschland in Tschechien.
Der Drachenbootrennsport hat die Bilanz des LDKC mit überzeugender Arbeit verbessert: Die „Dahl´sen Dragons” haben dank ihres Teamgeistes schnell zu überzeugenden Ergebnissen bei den Events gefunden. Das Highlight im Jahr 2009 war die Teilnahme bei der traditionellen „Vogalonga“ in Venedig, einer aus einer Protestveranstaltung entstandenen Regatta, bei der alle Arten muskelbetriebener Boote in allen Größen und Disziplinienen einen ca. 32 km langen Parcour durch die Lagune und Kanäle hinterlegen. Viel Geduld und eisener Wille wurden den 20 Paddlern abgefordert, da in diesem Jahr das Wetter, insbesondere der Wind einer der stärkeren Gegner war. Hier erhält das mitgebrachte LDKC-Boot „Ruhrauendrache” seine Feuertaufe. Rund 2.500 andere Boote mit ca. 4.000 Paddlern gingen um 8.50 Uhr zu Kanonendonnerschlag über die Startlinie am Pflingstsonntag an der Basilika am Markusplatz auf die Strecke. Bald waren die begleitenden Glocken vom Markusdom nicht mehr zu hören, so dass sich das Team voll auf die Strecke konzentrieren konnte. Nach 4 Stunden und 30 Minuten erreichte sie das Ziel im Markusbecken. Die bleibenden Eindrücke sollten für die Folgejahre prägnant für andere Teams des LDKC werden.
Beseelt von den Ereignissen in Venedig haben sich einige Tollkühne der „Dahl´sen Dragons” obendrein noch kurzfristig an ein anderes Projekt gemacht: Wieder eine Regatta in Dahlhausen nach 10 Jahren Pause! Diesmal nicht im Rennsport sondern in den Drachenbooten. Die Veranstaltung wurde zunächst für einen Tag geplant, was den Planungen der Orgnisatoren zunächst leicht von der Hand ging. Das Motto wurde sinnigerweise „Der Pott brennt“ benamt. Bereits um 6 Uhr morgens ging die Post ab. Allerdings hatten Disziplin der über 60 Teams, das „Marshalling” und auch die Schiedsrichter nicht so ganz zu einander gepaßt. Immerhin: es war ein grandioser Auftakt, der Dahlhausen noch prägen sollte. Die reichlich 4.000 Versammelten gaben Ansporn noch weitere Events dieser Art in der Ruhraue anzuvisieren.
Ganz besonders stolz waren alle, dass neben dem „Der Pott brennt“ für die Schulen Bochums ein erster „Bochumer Schulcup“ ausgefahren wurde. „Die Paukenschläge der Einpeitscher (Trommler und Steuerleute) waren bis zur Isenburg kurz vor Hattingen zu hören“, verriet ein Radfahrer, der neugierig weiterfuhr, um zu sehen, was da wohl in Dahlhausen los war. „Wir haben schon an vielen Regatten teilgenommen, aber so eine Action wie hier an der Ruhr erleben wir selten“, stellte eine Paddlerin vom Team „Lippeschreck“ der Organisation ein großes Lob aus.
Das Jahr 2010 kann als das Jahr der Revisionen im LDKC angesehen werden. Bereits in der Jahreshauptversammlung wird trotz der tollen Entwicklungen in den Sportbereichen der letzten Jahre krititsche Bilanz gezogen. Es stehen auf dem Prüfstand die vier Blöcke „Mitglieder-/Vereinsstruktur“, „das Miteinander und die Zusammengehörigkeit“, „die sportlichen Bereiche“ und nicht zuletzt „das Materielle/die Finanzen“. Nach langer Zeit wird auch ein Nachholbedarf bei der Beitragsanpassung — auf Druck der Mitglieder- in der Versammlung — gesehen und umgesetzt. Über eine Arbeitsgruppe werden Vorstand und Ehrenrat beauftragt Strukturanpassungen in Vorstand und zur Verbesserung effizienter Abläufe für Satzungsänderungen zu machen. Hierbei stehen insbesondere die Mittelbeschaffung im Vordergrund. Daher wird erstmals neben den Funktionen des geschäftsführenden und erweiterten Vorstandes zusätzlich ein Sponsoring- / Marketingbeauftragter bestellt. Die Presse resümiert: Zentrale Fragen bei der Tagesordnung gehen in die Richtung „Wo steht der LDKC?“, „Was für Veränderungen kommen“ und „Wo wird die Reise hingehen?“.
Im sportlichen Bereich schließen die Erfolge 2010 im Rennsport und Drachenbootsport lückenlos an die der Vorjahre an. Hierbei macht sich die Arbeit der versierten Trainer und Betreuer über alle Maßen bezahlt. So wurden dann auch in der folgenden Jahreshauptversammlung eine Vielzahl von Schülern und Jugendlichen für ihre Erfolge nach reichlich 15 Jahren Abstinenz in der Leistungsspitze des Rennsports mit Leistungsnadeln des Vereins ausgezeichnet. Ebenfalls die jüngsten Sportler etablieren sich. Schon zum Teil mit 7 Jahren holen sie auf Anhieb bei den Schüler-Mehrkämpfen sowie bei den Meisterschaften erste Plätze. Insgesamt lassen weitere Kadernominierungen im KV NRW und DKV nicht auf sich warten. International schließt Steven Galeski an die Vorjahresleistungen von Benedikt Steinbrink an und vertritt den LDKC wieder bei den Hope Olympic Games.
Durch Einführung der Canadier auch bei den Damen konnte das Aktionsfeld im Rennsport des LDKC erweitert werden.
Das laufende Jahr 2010 ist auch ein Höhepunkt im Wandersport. Angetan vom Gemeinschaftserlebnis auf dem Wasser finden sich immer wieder begeisterte Mitglieder, die auch Freunde und Bekannte animieren und sich bei Gruppenfahrten auf der Ruhr, aber auch zu Fahrten auf fremden Gewässern zusammenfinden. Auch das Ausleihen der Großboote spricht sich bei unterschiedlichen Gruppen und Firmen herum. Der Wanderwart hat mit einigen versierten Steuerleuten ein neues Betätigungsfeld mit für den Verein entdeckt.
Die Präsenz des LDKC bei diversen Aktionen der Stadt Bochum und des StadtSportBundes Bochum in Stadtpark, im Ortsbereich der ehemaligen Zeche Tiefbau oder das Aussstellen von Bootsmaterial auf dem Bochumer Boulevard, der Einkaufsmeile der City, stansen mit auf dem Programm.
Das Bootshaus wurde nicht verschont; Umbauten, um den Aktionen im Sanitär- und Duschbereich, Umkleiden aber auch im „Kraftraum“ gerecht zu werden, laufen bereits zu Jahresbeginn 2010 auf Hochtouren. Ebenfalls stand die Parkplatzsituation aufgrund steigender Mitgliederzahlen auf dem Prüfstand.