1993 - 1999
Für das Jahr 1993 stand zum Jahresbeginn zunächst ein Führungswechsel an: Günter Rohrbach, der dem Verein bisher vorstand, hatte bereits zuvor angekündigt, dass er nicht mehr zur Wahl ansteht. Er hatte als Nachfolger Karl-Heinz Borgardt vorgeschlagen, der zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Günter Rohrbach wird in Würdigung seiner Verdienste neben Ewald Höfgen zum zweiten Ehrenpräsidenten gewählt. Die neue Mannschaft übernahm einen Verein, bei dem die Mitgliederzahl stark im Aufwind war. Bereits im Vorjahr wurde die „magische Zahl“ von 300 Mitgliedern bereits erreicht; in diesem Jahr stetig weit darüber gehalten. Bemerkenswert war vor allem, dass an diesem Trend die Rennmannschaft großen Anteil hatte. Deren Erfolge konnten sich rasch auf den einschlägigen Wettkampfbahnen sehen lassen. Bei insgesamt 11 Regatten war der LDKC wieder durch Sportler aller Altersklassen vertreten. Vor allem die wieder erreichte Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften 1993 in München machte den Verein stolz. Die Wanderabteilung machte durch Teilnahme von Vertretern aus dem Rennsport besonders von sich reden, da diese ausgedehnten Touren auf mehreren inländischen Flüssen, Kanälen und Seen unvergessene Erlebnisse für junge Nachwuchssportler, aber auch für die aktiven Wanderfahrer brachten. Umfangreiche Bauaktivitäten hatte wiederum der Bauausschuss und die „Rentnerband“ produziert: Herrichtung des Außengeländes, Ausgestaltung der Clubräume und Bau einer Garage.
Das neue Jahr 1994 begann wie so häufig an der Ruhr mit Hochwasser! Die Sylvesterraketen fielen nicht nur ins Wasser, das Hochwasser hinterließ auch noch so viele Schäden und Schlamm, die noch wochenlang später beseitigt werden mussten. Nicht nur die steigende Zahl der Mitglieder war erfreulich zu beobachten (in diesem Jahr stieg sie auf beachtliche 368), sondern auch das Interesse an der Mitarbeit auf verschiedenen Ebenen schlug sich auch in der Teilnehmerzahl bei der Jahreshauptversammlung von einmaligen 102 stimmberechtigten Mitgliedern nieder. Diese war so stark besucht wie selten eine Versammlung zuvor. Ein Grund wird vermutet: die Zerwürfnisse beim Rennsport und in der Jugendarbeit. Aber alle Verhandlungs- und Kompromissbereitschaften schlugen fehl. So war man gezwungen, in vielen Belangen einen Neuanfang zu beginnen.
Eine Schlagzeile erschreckte die Bochumer Bevölkerung nach langer Zeit dennoch: „Ein Achter kenterte“. Diese wohl aufregendste Szene gab es sonst nur in längst vergangen geglaubten Zeiten. Aber es traf Gott sei Dank kein Dahlhauser Boot. Auf der Herbstregatta 1994 hat der enorme Wellenschlag die Mannschaft des KC Wiking über Bord gefegt. Nach bangen Minuten erreichten alle Paddler das rettende Ufer und das leider auch noch bei typischem Dahlhauser „Regattawetter“.
Das Jahr 1995 hatte eine Reihe unterschiedlicher Höhepunkte und Entwicklungen auf Lager. Wieder einmal hieß es für die Kanuten, nicht die Hände an die Paddel, sondern an die Arbeitsgeräte: Infolge kritischer Beobachtungen und einiger Auflagen der Feuerwehr für den Brandschutz mussten im Bereich der Wohnung des Vereinswirtes und der Schanktheke Änderungen vorgenommen werden. Diese waren so einschneidend, dass auf Vorschlag des Bootshausausschusses die Gelegenheit genommen wurde, den Thekenbereich neu zu gestalten. Dieser hat auch noch heute sein gleiches einladendes Aussehen. Gleichzeitig wurde im Erdgeschoß unterhalb der Theke mit eigener handwerklicher Fähigkeit der Kanuten ein Kühlkeller eingerichtet. Auch die gesamte elektrische Installation im Bootshaus wurde modernisiert. So erstrahlte das Vereinsheim wie oft schon nach Renovierungen mit neuem Charme. Der Wandersport hatte, wie in den Jahren zuvor, schon lange nicht gekannte Aktivitäten am Vereinsheim und auf reichlich Paddeltouren weiterentwickelt. Und dies, obwohl durch die lang anhaltende feuchte Jahreszeit erst am 7. Mai angepaddelt werden konnte. Bei der Jugend wurden ebenfalls neue und abwechslungsreiche Events angeboten. Dies hatte gleich durchschlagenden Erfolg auf den Rennsport, weil sich die Verantwortlichen aus der Jugendarbeit gleichermaßen als Trainer der Jungen und Mädchen engagierten. So war überraschend zu beobachten, dass bereits wieder 12 Siege, 15 zweite und 23 dritte Plätze auf Regatten herausgefahren wurden. Insbesondere die Deutsche Meisterschaft 1995 konnte, wenn auch dort noch kein vorderer Platz herauskam, wieder beschickt werden. Neben dem immer stärkeren Zulauf beim Elefantenrennen des Sommerfestes und der Herbstregatta 1995 vor der Haustür waren die Mitglieder auch bei den sonstigen Veranstaltungen des Frühjahrs und des Herbstes mit Schießwettkämpfen, Knobel- und Skatturnier und geselligem Winterfest äußerst gefordert, da die Anreize für Mitglieder und Besucher bereits in den Vorjahren hierfür geschaffen wurden. Ein allerdings nicht alltägliches Ereignis sollte den Veranstaltungskalender des LDKC in diesem Jahr besonderen Glanz geben: Im April wurde zu einem „Seniorentreffen“ eingeladen. Vor allem Mitglieder, die dem Verein schon vor und während des 2. Weltkrieges angehört hatten. 47 Kameradinnen und Kameraden konnten der Einladung folgen und haben sich im Bootshaus eingefunden; darunter auch 3 ehemalige Mitglieder, die bereits älter als 80 Jahre waren. Hier wurden die Ereignisse der vergangenen ‘wilden Zeiten’ mit großem Interesse und vorhandener Vehemenz ausgetauscht.
Der Trend der Höhen und Tiefen setzte sich auch im Folgejahr 1996 fort. „Geselligkeit im Mittelpunkt“, so hatte der Stadtspiegel zu Ende des Jahres den LDKC resümiert. Für das Vereinsleben war der Satz symbolisch für den Ablauf des Jahres. Nach dem hoffnungsfrohen Neuansetzen im sportlichen Bereich war wieder keine Fortsetzung des Aufschwungs zu erkennen. Eine Ausnahme war jedoch Glanzlicht in dieser Rennsaison: der wiederbelebte Achter, der sich vornehmlich aus ‘Ehemaligen’ mit viel Motivation zusammengefunden und auf den meisten Regatten nur vordere Plätze herausgefahren hatte. Dagegen konnte der Wanderwart bereits über die tollen Erlebnisse des Vorjahres in der Jahreshauptversammlung berichten und die unvergessenen Fahrten auf der Ruhr und anderen lange nicht mehr befahrenen Gewässern mit reichlich 28 aktiven Paddlern im ganzen Jahr fortsetzen. Auch das An- und Abpaddeln gehörte hier seit langer Zeit wieder routinemäßig zum Programm. Verfolgt man die Aufzeichnungen der Vereinsannalen, haben sich die übrigen Aktivitäten jedoch überwiegend auf den gesellschaftlichen, geselligen Teil kapriziert. Jedoch auch wie in den Vorjahren mit steigender Intensität. Allerdings konnte das Jahr 1996 auch zwei 10-jährige Jubiläen vorweisen: Das 10. Elefantenrennen bei den Sommerfesten sowie die 10. Herbst-Einladungsregatta des LDKC. Überschattet wurden die Vereinsaktivitäten jedoch jäh durch Todesfälle zweier Persönlichkeiten, die in den letzten Jahrzehnten das Vereinsleben mitgeprägt hatten. Mitte des Jahres verstarb nach zunächst harmloser erscheinenden Krankheit plötzlich der Ehrenpräsident Ewald Höfgen, der als erster Nachkriegsvorsitzender mit 25 Jahren Lebensalter seit 1947 wiederum 25 Jahre lang die Geschicke des Vereins geleitet hat und später über den Vorsitz im Bootshausausschuß die vor erwähnten Erweiterungs- und Sanierungsbauten stets mit realisiert hat. Der zweite Todesfall erschreckte die Mitglieder am Jahresende 1996. Hier holte eine Krebserkrankung „Heinemann“ Schrage von uns. Ihm war neben seiner eigenen sportlichen Laufbahn zu verdanken, dass die Nachwuchsarbeit im Rennsport stets eine breite Basis fand und zu den steten Erfolgen führte. Mit viel Einfühlungsvermögen hat er die jungen Sportler über die vielen Jahre geführt und betreut.
Der Linden-Dahlhauser Kanu-Club wird im Jahre 1997 70 Jahre alt. Am 16. Mai trafen sich die Mitglieder im Bootshaus, um dem Gründungstag des LDKC zu gedenken. Beim Rückblick konnte man feststellen, dass der Verein zwar schwere, aber überwiegend erfolg- und erlebnisreiche Jahre hinter sich bringen konnte. Das Jubiläum sollte Bestandteil aller Veranstaltungen in 1997 sein. Am Samstagmorgen, dem 17 Mai fand im Bootshaus die Jubiläumsfeier mit geladenen Gästen und Vereinen statt. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Karl-Heinz Borgardt hielt der Ehrenpräsident Günter Rohrbach die Laudatio. Anschließend wurden den Vertretern der Kommunen und den Vereinen Gelegenheit gegeben, zu gratulieren. Die Feier wurde durch den Seemanns-Chor der Marinekameradschaft Linden-Dahlhausen begleitet. Dem 1. Vorsitzenden Karl-Heinz Borgardt wurde für seine langjährige Mitgliedschaft, Vorstandsarbeiten in verschiedenen Bereichen und zuletzt als 1. Vorsitzender, die goldene Vereinsehrennadel mit Brillant verliehen. Außerdem war er 18 Jahre als stellvertretender Vorsitzender im Vorstand der Kanu- Regattagemeinschaft Bochum tätig. Die Sportkameraden Rolf-Dieter Sievering und Willi Borgardt wurden für 50jährige Mitgliedschaft und verantwortungsvolle Vorstandsarbeiten zu Ehrenmitgliedern ernannt. Das Sommerfest des LDKC fand unter großer Beteiligung der Linden-Dahlhauser Bevölkerung statt, auf dem wie schon seit einigen Jahren die beliebten Elefantenrennen für nicht kanusporttreibende Vereine durchgeführt wurden. Über 20 Vereine hatten gemeldet, um ihre Kräfte im Wandersechser-Canadier auf der Ruhr zu messen. Die Herbst-Einladungsregatta nahm immer größere Formen an, 26 Vereine aus dem In- und Ausland hatten ihre Zusage gegeben. Während der Regatta wurden in einem Einlagerennen Drachenboote vorgestellt, mit großem Interesse verfolgten die Zuschauer die für sie neue Bootsart. Wenn auch im Rennsport keine Meistertitel nach Dahlhausen geholt werden konnten, so gab es dennoch eine große Anzahl guter Platzierungen auf verschiedenen Veranstaltungen in der Saison 1997. Erfreulich war, wenn auch nur mit einer kleinen Gruppe, dass der Wandersport im LDKC wieder an Bedeutung zunahm. Das ganze Jahr über waren Dahlhauser Wanderfahrer auf vielen Flüssen anzutreffen.
Ein arbeitsreiches Jahr 1997 hatten die Verantwortlichen und Mitglieder des LDKC hinter sich gelassen. Die im Frühjahr 1998 einberufene Jahreshauptversammlung hatte einen guten und harmonischen Verlauf. Der 1. Vorsitzende Karl-Heinz Borgardt informierte die Versammlung, dass er 1999 aus Altersgründen nicht mehr kandidieren werde. So hatte man genügend Zeit, einen neuen Sportkameraden zu finden, um diese arbeitsreiche Tätigkeit fortzuführen. Im und am Bootshaus wurden vom Bootshausausschuß, im Einvernehmen mit dem Vorstand, weitere Verschönerungsarbeiten durchgeführt. Unter anderem wurde die Deckenbeleuchtung im vorderen Clubraum erneuert, der obere Eingang zum Bootshaus behindertengerecht umgebaut und eine Parkplatzbeleuchtung installiert. Alle anfallenden Arbeiten konnten unter Mithilfe der Mitglieder in Eigenarbeit durchgeführt werden. Auch in diesem Jahr gab es wieder eine große Anzahl gesellschaftlicher Ereignisse, wobei das Sommerfest des LDKC wieder die herausragende Veranstaltung war. Die Herbst-Einladungsregatta 1998 in Dahlhausen auf der Ruhr konnte wieder unter enormem Einsatz vieler Vereinsmitglieder erfolgreich abgeschlossen werden. Nicht nur bei der Dahlhauser Regatta konnte unsere Rennmannschaft gute Ergebnisse erzielen, sondern auch auf vielen anderen Regattaplätzen waren unsere Rennfahrerinnen und Rennfahrer auf vorderen Plätzen zu finden. Um die Internationale Ruhrregatta auf dem Kemnadersee erfolgreich durchführen zu können, waren neben den anderen Bochumer Kanuvereinen auch unsere Vereinsmitglieder wie schon in den vielen Jahren davor im Einsatz. Ob beim Auf- oder Abbau der Regattastrecke, oder auch an den Regattatagen trugen Sportkameradinnen und Sportkameraden zum Gelingen der Veranstaltung dabei.
1999 - 2005
Auf der Jahreshauptversammlung gab es den in 1998 angekündigten Rücktritt des 1. Vorsitzenden Karl-Heinz Borgardt. Während seiner langjährigen Mitgliedschaft hat er, neben seiner hervorragenden sportlichen Laufbahn im Canadier-Rennsport, zahlreiche Vorstandsämter im Linden-Dahlhauser Kanu-Club über viele Jahre hinaus mit Freude und Einsatzwillen übernommen. Auch bei seiner langen Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender der Kanu-Regattagemeinschaft Bochum, hat er sich mit großem Eifer für die Gemeinschaft und den Kanusport eingesetzt. Für seine Verdienste im LDKC und KRG Bochum wurde Karl-Heinz Borgardt vom neuen Vorstand als Ehrenmitglied im LDKC vorgeschlagen und von der Versammlung im Jahre 1999 einstimmig gewählt. Neuer 1. Vorsitzender wurde Josef Steinke, der schon seit einigen Jahren als Geschäftsführer im Vorstand tätig war. Auch in diesem Jahr hatte man sich viele Aktivitäten für das Sportjahr 1999 vorgenommen. Wie immer waren das Sommerfest und die Herbst-Einladungsregatta die herausragenden Ereignisse. Wieder hatten sich über 20 Gruppen oder Vereine für das beliebte Elefantenrennen im Sechser-Canadier während des Sommerfestes gemeldet. Die Herbstregatta forderte von allen Verantwortlichen und den Helfern vollen Einsatz, um die mit 24 Vereinen besetzte Veranstaltung zu organisieren und abzuwickeln. DerWandersport macht wieder mehr auf sichaufmerksam. Viele größere und kleinere Fahrten auf Flüssen, aber auch Besuche bei befreundeten Vereinen waren eingeplant und durchgeführt worden. Die Rennmannschaft konnte an ihre Erfolge des Vorjahres anknüpfen. Außerdem versuchte man sportbegeisterte Schüler und Jugendliche für den LDKC und damit für den Kanusport zu gewinnen.
Das Vereinsheim des Kanuclubs bekommt im Jahre 2000 ein neues Pächterehepaar. Der alte Wander-Achter des Vereins die „Dahlsen“ landet, nachdem er über viele Jahre auf Flüssen und Seen unterwegs war, zum Ende auf dem Osterfeuer. Beim Vereinsosterschießen landen auf den ersten 3 Podestplätzen nur Frauen. Im Rennsport bricht der LDKC mit einer langen Tradition, Jungen dürfen jetzt auch im Kajak trainieren und auf Regatten starten. Noch eine lange Tradition muss aufgegeben werden: der Vorstand beschloss, mangels Beteiligung in diesem Jahr: „keine Regatta mehr in Dahlhausen“. Beim Elefantenrennen während des Sommerfestes kamen die Sieger zum ersten Mal aus einem Verein. Bei Damen und Herren siegte die DLRG. Die Flasche mit den „Lauscheppergroschen“ auf der Theke im Bootshaus, erbrachte zum letzten Mal eine Summe in Höhe von DM 591,34.
Auf der Jahreshauptversammlung 2001 wurde noch einmal über das Aus der Herbstregatta diskutiert, aber der Vorstand blieb dabei, keine Regatta mehr in Dahlhausen. Eine schwere Entscheidung, denn seit Bestehen des Vereins wurde, bis auf sehr wenige Ausnahmen, jedes Jahr diese beliebte Veranstaltung durchgeführt. Der Mitgliederstand ging leider wieder etwas zurück. Es wurde versucht, den Rückgang durch Mitgliederwerbung vor allem im Schüler- und Jugendbereich aufzufangen. Im Rennsport baute man auf den Nachwuchs, es wurde versucht mit den noch verbleibenden älteren Rennfahrerinnen und Rennfahrern eine Mannschaft zu bilden, die den LDKC wie gewohnt erfolgreich auf Regattaplätzen vertreten konnte. Es gab dann auch einige gute Platzierungen nicht nur auf kleineren, sondern auch auf größeren Regatten für die Dahlhauser Kanuten. Der Wandersport bekam neuen Aufschwung. Etliche Vereinsmitglieder beteiligten sich mit der ganzen Familie, um diesen schönen undgesundheitlichen Sport auszuüben. Von der Wanderabteilung kam der Wunsch an den Vorstand, speziell für Wanderboote einen Transportanhänger anzuschaffen, weil der vorhandene Bootstransportanhänger zum größten Teil der Rennmannschaft zur Verfügung stand.
Eine traurige Nachricht erschütterte alle Mitglieder des Vereins, der Ehrenpräsident und ehemalige langjährige Vorsitzende Günter Rohrbach war nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Seine ganze Kraft galt dem LDKC, wo er nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft gleich Verantwortung auf verschiedenen Positionen im Vorstand bis zu seinem Tod im Jahre 2001 übernahm. Nicht nur im Verein sondern auch auf Verbandsebene war er mit ganzem Herzen für den Kanusport tätig.
Der Vorstand machte sich im Jahre 2002 über den stetigen Mitgliederrückgang für die Zukunft des LDKC ernsthafte Sorgen. Auf der Jahreshauptversammlung wurde nach ausgiebiger Diskussion ein Gremium gebildet, welches bis zur nächsten Hauptversammlung ein Arbeitspapier für eine neue Strategie im Linden-Dahlhauser Kanu-Club ausarbeiten sollte. Sorgen machte sich auch der Vorstand über die Dacheindeckung des Bootshauses, immer wieder mussten kleine Undichtigkeiten notdürftig behoben werden. Es war nur noch eine Frage der Zeit, dass mit einem größeren finanziellen Aufwand eine neue Dachabdeckung aufgelegt werden musste. Im Rennsport konnte man an die Vorjahresergebnisse anknüpfen. Die Wanderfahrer setzten ihre gemeinsamen Fahrten wie schon 2001 mit großer Anzahl Teilnehmer fort. Außer unserem Sommerfest mit den beliebten Elefantenrennen wurden den Vereinsmitgliedern noch viele Gegebenheiten wie Skat spielen, Knobeln und vieles andere im oder am Bootshaus angeboten. Wieder wurden die Mitglieder von einer traurigen Nachricht überrascht. Willi Borgardt, der 26 Jahre die Finanzen des LDKC verwaltet hatte, verstarb plötzlich und unerwartet während eines Urlaubs in Fieberbrunn in Österreich. Über den LDKC hinaus verwaltete er ebenfalls für einige Jahre die finanziellen Angelegenheiten der Kanu-Regattagemeinschaft Bochum.
Das angestrebte Arbeitspapier für eine neue Strategie im LDKC wurde mit viel Mühe und Fachbezug im Jahre 2003 fertiggstellt. Leider konnte dieses Vorhaben, das mit Umbauarbeiten der unteren Bootshausräume und Anschaffung von diversen Sportgeräten verbunden gewesen wäre, aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden. Der vor zwei Jahren von der Wanderabteilung gewünschte Bootstransportanhänger wurde vom Vorstand in Auftrag gegeben und am Anfang der Wandersaison 2003 ausgeliefert. Von nun an konnten Termine ohne große Absprachen mit der Rennsportabteilung festgelegt und durchgeführt werden. Einen kleinen Tiefpunkt hatte der Rennsport zu verzeichnen. Man beschränkte sich in der Hauptsache auf den Schüler- und Jugendbereich, um den Sport im LDKC überhaupt aufrecht erhalten zu können. Vom Vorstand und von den Verantwortlichen wurde in Sachen Rennsport alles getan, um Schüler und Jugendliche für den schönen Kanusport zu begeistern und damit für den LDKC zu gewinnen.
Ein Sportjahr 2004, das für den Vorstand kein besonderes aber doch mit einigen nicht erfreulichen Entscheidungen behaftet war. Zunächst einmal musste das in die Jahre gekommene und oft reparierte Bootshausdach neu eingedeckt werden. Für den Verein mal wieder ein finanzieller Gewaltakt. Außerdem mussten in den unteren Räumen diverse Instandsetzungsarbeiten und im Außenbereich, wie jedes Jahr, Erhaltungsmaßnahmen erledigt werden. Die Herausgabe der beliebten Vereinszeitschrift „Dahl‘sen Ahoi“, durch die seit 1985 alle Vereinsmitglieder 4-mal im Jahr über alle Geschehnisse innerhalb des LDKC informiert wurden, musste zum Bedauern vieler Mitglieder vom Vorstand eingestellt werden. Diese Maßnahme war erforderlich, weil sich schon in den letzten Jahren immer weniger Leute für die Gestaltung mit Berichten oder Informationen zur Verfügung stellten. Der in 1991 angeschaffte VW-Bus, welcher als Zugfahrzeug für die Bootstransportanhänger oder für den Transport der Sportler zu Regatten oder Wanderfahrten benutzt wurde, ist mangels Gebrauch und Altersgründen verkauft worden. Erfreulich die Entwicklung im Rennsport, immer mehr Schüler und Jugendliche, oft in Begleitung ihrer Eltern, versuchten das Paddeln zu erlernen. Trainer und Übungsleiter waren an manchen Tagen voll im Einsatz, um allen die Möglichkeit zu geben, einmal ins Boot zu steigen. Der neue Bootstransportanhänger war eine Bereicherung für den Wandersport. Termine für Vereins- oder Verbandswanderfahrten konnten unabhängig vom Rennsport geplant und durchgeführt werden.
Einen vergleichbaren Einschnitt hatte der LDKC bisher noch nicht erlebt. Obwohl lange zuvor einige der Mitglieder im Vorstand erklärt hatten, dass sie nach langjähriger Mitarbeit für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung standen, wurde für Nachfolger keine Sorge getragen. So ergab sich, dass in der Jahreshauptversammlung 2005 zunächst ein Geschäftsführender Vorstand nicht gewählt werden konnte; nach gründlicher Beratung dann doch ein Vorstand aus der Versammlung hervorging. Allerdings –und das war ein Novum- ohne Leitung eines 1. Vorsitzenden. Allerdings war dies ein Ansporn für den Vorstand, die Verhältnisse mit einem komplett besetzten Vorstand im nächsten Jahr wieder herzustellen und mit einer grundlegenden Konzeption die Geschicke des Vereins für die nächsten Jahre auf sichere Basis zu bringen. Allein durch die Einbindung vieler Mitglieder in die Entscheidungen zur Ausgestaltung der Aktivitäten haben sich bei der Vorbereitung und Durchführung des Sommerfestes 102 Mitglieder beteiligt. Der Zielstrebigkeit aller ist es zu verdanken, dass das Engagement für die gesellschaftlichen Ausgestaltungen den Verein wieder in die Schlagzeilen der Presse zurückbrachte. An dieser Stelle zeigt sich einmal wieder ganz deutlich, dass der Wille der Kanuten nur mit guten Charaktereigenschaften besetzt ist, nämlich eine sichere Basis für die eigene Bestätigung gemeinsam mit anderen zu festigen, und auch in der Lage ist, kleinere Blessuren gelassen wegzustecken. Das Highlight des Jahres 2005 war allerdings eben das Sommerfest, dass bei bestem Wetter großen Zulauf aus der Bevölkerung brachte; aber durch gezielte Bewerbung der interessierten Teams beim Elefantenrennen brachte eine bis dorthin nicht gekannte Beteiligung: allein 13 Damen- und 23 Herren-Mannschaften hatten sich in die Startlisten eingetragen, um anschließend aus den begehrten Pokalen Sekt zu genießen und diese nach Hause zu tragen.