1947 - 1972
Die Wintermonate 1946-1947 hatte man mit Ausgleichstraining genutzt, um die erfolgreichen Regattaergebnisse des vergangenen Jahres in der neuen Rennsaison wiederholen zu können. Einige Sportkameraden kamen aus der Kriegsgefangenschaft zurück und schlossen sich gleich wieder dem LDKC an. Zunächst aber stand die Jahreshauptversammlung an, die jüngere Generation strebte nach vorne, und man wählte den ebenfalls aus dem Krieg zurück gekommenen Sportkameraden Ewald Höfgen zum 1. Vorsitzenden. Der Rennsport wurde trotz des nicht optimalen Bootsmaterials mit Freude und Eifer betrieben. Bei den Westdeutschen Meisterschaften auf dem Rhein in Kaiserswerth wurden Linden-Dahlhauser Kanuten 1. im Einer- und Zweier-Canadier. Bei den Deutschen Meisterschaften, welche auf der Regattabahn in Duisburg ausgetragen wurden, konnte im Einer- und Zweier-Canadier jeweils der 2. Platz belegt werden. Die Wanderfahrer standen dagegen aber nicht zurück, ihr Aktionsradius wurde immer größer. Zwar musste man sich mit alten Booten begnügen, aber die mit viel Liebe.
Nach den Erfolgen 1947 hatten sich die älteren Rennfahrer zum Ziel gesetzt, durch ihre eigenen Erfolge die Jugend im Verein zu ermuntern und an die Spitze heranzuführen. Das war nicht von heute auf morgen möglich. Aber in ihren Klassen kamen die Jugendlichen 1948 bei allen sich bietenden Gelegenheiten in Westdeutschland zu schönen Erfolgen. Die altgedienten Rennfahrer setzten ihre Erfolgsserie in Westdeutschland fort. Voll Hoffnung fuhr man zu den Deutschen Meisterschaften nach Wiesbaden. Auch viele neue Jugendliche waren dabei. Bei der Regatta, die auf dem Rhein ausgetragen wurde, konnten sowohl im Einer- und Zweier-Canadier dritte Plätze belegt werden. Auch die Jugendlichen setzten sich im Allgemeinen gut durch. Die Währungsreform in diesem Jahr brachte die Möglichkeit, Materialien, die dringend benötigt wurden, zu kaufen, um die wenigen Boote, die noch vorhanden waren, zu reparieren. Auch die Wanderfahrer profitierten davon. Man konnte die ersten neuen Boote kaufen, um vom Wasser her die Natur zu genießen.
Die bis dahin ältesten Sportkameraden traten vom Rennsport zurück. Neben einigen älteren und einigen Sportkameraden, die aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekommen waren, waren es vor allem Jugendliche, die im LDKC den Rennsport mit großer Begeisterung ausübten. Obwohl bereits im Gründungsjahr die erste Regatta in Dahlhausen veranstaltet wurde und diese vor dem Kriege auch durch Gau- und Gebietsmeisterschaften fortgeführt wurden, wurde die erste Großveranstaltung mit überregionaler Beteiligung 1949 in Dahlhausen durchgeführt. Bei den Westdeutschen Meisterschaften in der Jugendklasse konnten im Einer, Zweier- und Achter-Canadier die 1. Plätze belegt werden. Zu den Deutschen Meisterschaften, die auf dem Starnbergersee bei Possenhofen ausgetragen wurden, gab es zunächst Transportprobleme für Sportler und Boote. Zuletzt aber stellte ein Vereinsmitglied seinen LKW zur Verfügung, auf dem circa 26 Rennfahrer einschließlich Boote nach Süddeutschland transportiert wurden. Die Fahrt ging über 3 Etappen, wobei in Frankfurt und in der Nähe von Dachau in Zelten übernachtet wurde. Außer einigen guten Platzierungen konnten im Zweier-Canadier der Deutschen Jugendmeisterschaften der 2. Platz belegt werden. Für alle Teilnehmer war diese Reise zu den Meisterschaften dennoch eine schöne und abenteuerliche Fahrt. Die Wanderfahrer waren auch wieder sehr aktiv und konnten dadurch ihre Wanderkilometer erheblich steigern.
Ein neuer Achter-Canadier, der im Spätherbst 1949 bestellt wurde, konnte im Frühjahr 1950 geliefert werden. Weil die Finanzen im Verein nicht sonderlich rosig waren, wurden im Winter 1949 zwei Kleinboote in Eigenarbeit gebaut. Damals wurden Einer- und Zweier-Canadier noch in ein und demselben Boot gefahren. Die Taufe wurde unter anderem vom damaligen Oberbürgermeister Willi Geldmacher übernommen. Erfolge im Rennsport blieben auch 1950 nicht aus. So konnten in der Seniorenklasse Westdeutsche Meistertitel im Einer und Zweier-Canadier heraus gefahren werden. In der Jugendklasse wurde der Titel im Achter-Canadier geholt. Bei den Meisterschaften in Berlin wurden einige gute Plätze belegt. Die Wanderfahrer waren in diesem Jahr sehr rührig. Auf einer Großwanderfahrt des Kanu-Verbandes von Trier nach Koblenz wurde in Kröv Station gemacht. Die Dahlhauser Kanuten schlossen bei einer Weinprobe mit dem Winzer August Klein eine Freundschaft, welche bis heute Bestand hat. Auf einer Verbandswanderfahrt, die auf Fulda und Weser stattfand, nahm ein Großteil der Jugendabteilung teil.
Weil das Bootshaus durch Kriegseinwirkung und diversen Hochwassern stark in Mitleidenschaft gezogen war, kamen 1951 die ersten Ideen von einem Bootshausneubau. Aus Mitgliedsbeiträgen war dieses Werk nicht zu finanzieren, es mussten Geldgeber gefunden werden. Ein Bauingenieur kam aus den eigenen Reihen. Finanzielle Hilfe wurde vom Vorstand bei Stadt und Land beantragt. Man einigte sich über das Aussehen und man beschloss, dass der größte Teil der Arbeit in Eigenleistung aller Mitglieder durchgeführt werden sollte. Die entsprechenden Beschlüsse wurden gefasst und der Baubeginn auf Herbst 1952 festgelegt. Der Rennsport trat 1951 besonders hervor. Die Dahlhauser Regatta wird in diesem Jahr „International“. Über 1.000 m und 10.000 m bei den Westdeutschen Meisterschaften konnten im Einer- und Zweier-Canadier die Titel verteidigt werden. In diesem Jahr wurde der Kajak-Rennsport für Frauen und Mädchen wieder aufgenommen. Um neue Boote zu finanzieren, wurden im Winter Pullover und dergleichen gestrickt. Die Wanderfahrer beteiligten sich am Wanderfahrerwettbewerb des Kanuverbandes. Kein Wochenende verging, wo keine organisierten Vereinsfahrten durchgeführt wurden. Wenn es der Terminkalender zuließ, beteiligten sich auch die Rennmannschaften.
Im Jahre 1952 besteht der Linden-Dahlhauser Kanu-Club 25 Jahre. Das Vereinsjubiläum wurde mit circa 300 Teilnehmern außerhalb des Bootshauses gefeiert. Am nächsten Tag wurden die Feierlichkeiten mit einem Platzkonzert vor dem Dahlhauser Bahnhof beendet. Die Rennfahrer des Vereins konnten ihre Erfolge fortsetzen und ihre Titel bei den Westdeutschen Meisterschaften verteidigen. Bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg konnten die erhofften Erfolge nicht realisiert werden. Nicht nur die Wanderfahrer waren mit ihren Booten unterwegs, sondern auch die jüngere Rennmannschaft beteiligte sich an einer Verbandsfahrt auf dem Main. Im Herbst wurde dann der erste Spatenstich zur Errichtung des neuen Bootshauses getan. Der erste Bauabschnitt wurde neben das bestehende Bootshaus inklusive Kastellanwohnung gesetzt. An allen Wochenenden sah man die Kanuten nun wirken. Vom 1. Vorsitzenden bis zum Jugendlichen waren alle in die Arbeiten eingeschaltet. Alle waren mit großem Eifer dabei, um ein wahres Gemeinschaftswerk voran zu treiben.
1953 gab es eine Verstärkung für die Rennmannschaft des LDKC. Zwei Sportkameraden aus Hamburg kamen aus beruflichen Gründen nach Dahlhausen. Da beide Fliesenleger waren, wurden sie gleich für Arbeiten im Bootshausneubau einbezogen. Die Verstärkung machte sich auch bei den Westdeutschen Meisterschaften bemerkbar. Im Einer- und Zweier-Canadier der Senioren konnten die Titel über 1.000 m und 10.000 m verteidigt werden. Endlich konnte der LDKC den Titel im Achter-Canadier gewinnen. Gestärkt durch die Erfolge fuhr man nach Karlsruhe zu den Deutschen Meisterschaften. Der Achter, der im Endlauf die Führung übernommen hatte, musste auf halber Strecke das Rennen durch Verletzung eines Fahrers aufgeben. Die Enttäuschung war sehr groß. Durch einen dritten Platz im Zweier-Canadier wurden die Dahlhauser Sportkameraden vom Deutschen Kanuverband für die Westeuropameisterschaften in Duisburg nominiert. Ein vierter Platz war eine hervorragende Leistung. Die Jugend konnte bei den Westdeutschen Meisterschaften den Titel im Zweier-Canadier erringen. In Karlsruhe fuhren die beiden Sportler als dritter durchs Ziel. Nach den Meisterschaften wurde von der Rennmannschaft auf einer Wanderfahrt ab Neckargartach der Neckar befahren. Die Fahrt endete im DKV Wanderheim Urbar bei Koblenz.
Nachdem im ersten Bauabschnitt 1954 die Pächterwohnung bezogen werden konnte, und die weitere finanzielle Seite geregelt schien, konnte man den Weiterbau planen. Am 14. August war es dann so weit. Die Regattasaison war beendet. Die Vereinsmitglieder trafen sich noch einmal im alten Bootshaus, um sich vom Heim, mit dem viele Erinnerungen verbunden waren, zu verabschieden. Am Morgen des 15. August wurde die Arbeitskleidung angezogen und der Abbruch begann. Die Rennboote wurden in der neuen Bootshalle des ersten Bauabschnittes untergebracht, die Wanderboote im Wasserturm der Bahnmeisterei Bochum-Dahlhausen. Ein Waggon für kleinere Treffs wurde von der Bundesbahn gekauft und auf dem Vereinsgelände aufgestellt. Die Jugendabende fanden in einer Gaststätte in Dahlhausen statt. Die Probleme auf der Baustelle wurden immer wieder vom 1. Vorsitzenden Ewald Höfgen und dem Bauleiter Werner Becker hervorragend gemeistert. Im Rennsport klappte es in diesem Jahr nicht so gut. Der Titel im Zweier-Canadier der Senioren konnte verteidigt werden. Im Zweier-Canadier der Jugend wurde die Westdeutsche Meisterschaft und die Deutsche Meisterschaft nach Dahlhausen geholt. Auch bei den Mädchen gab es die ersten Siege und Platzierungen. Die Wanderfahrer hatten die Saison noch mal ausgenutzt. Denn im kommenden Jahr war an Wanderfahrten kaum zu denken.
In Eigenarbeit wird 1955 am Neubau mit viel Elan weitergearbeitet. Es war schon ein hartes Stück Arbeit, das sich die Mitglieder vorgenommen hatten. Zwischendurch kamen auch mal Zweifel auf, ob man über die Größe des neuen Bootshauses richtig gehandelt habe. Aber mit neuem Schwung und Eifer wurden die Arbeiten fortgesetzt. Außerdem musste das Gelände aufgeschüttet werden, weil das neue Bootshaus höher gesetzt wurde, um bei Hochwasser verschont zu bleiben. Im Keller des ersten Bauabschnittes wurde ein Raum eingerichtet, wo sich Vereinsmitglieder treffen konnten. Die Damen vom LDKC holten den ersten Titel bei den Westdeutschen Meisterschaften. Auch im Zweier-Canadier der Senioren und Jugend konnten die Titel nach Dahlhausen geholt werden. Erstaunlich war, mit welcher Gelassenheit unser Pächter-Ehepaar Familie Korten die Abbruch- und die Neubauarbeiten meisterten. Leider konnte der Ehemann die Fertigstellung nicht mehr erleben, er verstarb am Jahresende durch Herzinfarkt.
Die vom LDKC immer wieder angestrebte und auch vollzogene Breitenarbeit trägt 1956 Früchte. Durch die intensive Jugendarbeit ist die Rennmannschaft stark angewachsen. Von nun an beginnen die erfolgreichsten Jahre der Sportlerinnen und Sportler. Bei den Deutschen Meisterschaften in Wiesbaden wurde neben einigen 3. Plätzen, die erste Deutsche Jugendmeisterschaft im Achter-Canadier an die Ruhr geholt. Auch bei den Westdeutschen Meisterschaften standen viele Dahlhauser Kanuten auf dem obersten Podest. Die Regattasaison wurde abgeschlossen mit dem Start bei der Mettlacher Regatta. Groß war die Freude, dass auf dieser Veranstaltung der 1000. Sieg in der Vereinsgeschichte errungen wurde. Der LDKC erhielt auf Verbandsebene eine Auszeichnung für die beste Jugend-Winterarbeit in Nordrhein-Westfalen. Der Bootshausneubau ging zügig weiter, trotz einiger finanzieller Engpässe.
Im Jahre 1957 wurde das neue Bootshaus fertig gestellt. In den Wintermonaten konnten noch die ausstehenden Innenarbeiten zügig in Angriff genommen werden. Einige Umstände bei den Beschaffungen des Inventars brachten aber leider noch mal kurze Verzögerungen. Am 19. Mai war es dann soweit. In einer eindrucksvollen Feierstunde wurde das dritte Bootshaus des Linden-Dahlhauser Kanu-Clubs seiner Bestimmung übergeben. Alle, die mitgeholfen hatten, vom Vorsitzenden bis zum Jugendlichen, konnten über das Erreichte stolz sein. Man war sich aber schon bei der Einweihung im Klaren, dass es in vielen weiteren Jahren noch Arbeiten zur Verschönerung des Hauses geben würde. Trotz widriger Trainingsbedingungen war 1957 wieder ein erfolgreiches Sportjahr für die Dahlhauser Rennmannschaft. Dahlhauser Sportler wurden in die Nationalmannschaft berufen. Die erste Deutsche Meisterschaft im Einer-Canadier der Senioren wurde eingefahren. Ebenso im Zweier-Canadier der Jugend ging der Titel an die Ruhr. Die westdeutschen Meisterschaften wurden von Dahlhauser Kanuten total abgeräumt. Die Kajakfahrerinnen erfuhren sich alle möglichen Titel.
Sportlich ging es 1958 weiter mit vielen Erfolgen. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte stellten die Kajak-Damen eine Teilnehmerin zu den Weltmeisterschaften, welche in Prag (Tschechien) stattfand. Zu den vielen Erfolgen bei den Westdeutschen Meisterschaften kam erneut der Erfolg im Zweier-Canadier der Jugend bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin. In diesem Jahr erhielt zum ersten Mal ein Dahlhauser Wanderfahrer das „Goldene Wanderfahrerabzeichen“ des Deutschen Kanuverbandes. Die Leistungen betrugen: 75 verschiedene Flüsse befahren und 10.000 km auf dem Wasser zurücklegen. Am Boothaus wurden Verschönerungsarbeiten an den Außenanlagen, wie immer in Eigenleistung, in Angriff genommen.
Nachdem der LDKC über ein herrliches Heim verfügte, bekam das gesellschaftliche Leben im Verein neuen Aufschwung. Mit großen Teilnehmerzahlen wurden 1959 Veranstaltungen, wie Karnevalsfeier, Sommerfest, Herbstfest und Silvesterfeier durchgeführt. Auch der Nikolaus für die Kleinen blieb nicht aus. Der Rennsport war in diesem Jahr nicht ganz so erfolgreich. Dennoch konnten die Rennfahrer erneut die deutsche Jugendmeisterschaft im Zweier-Canadier nach Dahlhausen holen. Die Abteilung Wanderfahrer war in 1959 sehr aktiv. Die Boote konnten im neuen Bootshaus wieder auf ihren angestammten Plätzen abgelegt werden. Einige tausend Kilometer wurden auf deutschen Flüssen und Seen zurückgelegt. Auch die Jugendabteilung beteiligte sich stark. Beliebt waren in dieser Zeit die Ferienfahrten auf größeren Flüssen wie Mosel, Main, Weser und viele andere.
Die Verschönerungsarbeiten auf unserem Vereinsgelände wurden 1960 fertig gestellt. In diesem Jahr wurden die ersten Stimmen laut, unser Heim noch einmal zu erweitern. Die Mitgliederzahlen waren stark angestiegen. Ein ruhiges Jahr mit normalem sportlichen Verlauf. In zwei West-Ost-Ausscheidungsrennen verpasste eine Dahlhauser Kajakfahrerin die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rom. Im Kajak und Canadier konnten bei den westdeutschen Meisterschaften mehrere Titel im Senioren- und Jugendbereich errungen werden. Abermals gelang es unseren Canadier-Fahrern auf den Deutschen Meisterschaften, die auf dem Chiemsee ausgetragen wurden, den Titel im Jugend-Zweier-Canadier nach Dahlhausen zu holen. Die 10. Internationale Ruhr-Regatta brachte in diesem Jahr ein Rekordergebnis. 50 Vereine gingen mit ca. 1.500 Teilnehmern in 110 Rennen an den Start.
Die Mitgliederzahlen stiegen 1961 weiter ständig an. Bei den Sportlerehrungen der Stadt Bochum war der LDKC durch die Damen gut vertreten. Im Damen-Vierer-Kajak hatte man 1960 auf dem Chiemsee bei den Deutschen Meisterschaften den 2. Platz belegt. Der 20. März war für die Rennmannschaft ein großer Tag. Sieben neue Rennboote konnten getauft werden. Die finanziellen Mittel wurden von den Rennfahrern zum größten Teil selbst aufgebracht. Im Zweier-Canadier der Senioren wurde der LDKC Westdeutscher Meister. Bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Maschsee in Hannover konnte der Jugend-Zweier-Canadier als Erster das Ziel durchfahren. Eine rennsportliche Verstärkung gab es im Herbst für die Damen. Zwei Geschwister aus Holland hatten ihren Vereinsbeitritt erklärt. Sorgen hatten die Verantwortlichen des LDKC vor der Regatta, die nun schon einige Jahre in Dahlhausen durchgeführt wurde. Starke Regenfälle hatten die Ruhr ansteigen lassen und somit die Veranstaltung gefährdet. Letztendlich konnte die Regatta stattfinden, wurde aber durch die Absage einiger Vereine aus dem In- und Ausland getrübt.
Das neue Bootshaus stand im Jahre 1962 nun schon 5 Jahre und das Vereinsleben gestaltete sich immer intensiver. Der Vorstand war bemüht, einige Verbesserungen vorzunehmen, sei es in den Clubräumen oder in den unteren Boots- und Umkleideräumen. Wichtig war, dass das Bootshaus nicht mit Schulden belastet war. Ein großer Verdienst unseres 1. Vorsitzenden Ewald Höfgen. Für die Kajakfahrerinnen gab es großartige Erfolge. Im Einerkajak der Jugend wurden der Westdeutsche und der Deutsche Meistertitel errungen. Ebenfalls wurden die Titel im Einer-Kajak der Damen nach Dahlhausen geholt. Durch die hervorragenden Erfolge wurden vom Deutschen Kanu-Verband Damen des LDKC bei Länderkämpfen eingesetzt. Bei zwei DKV-Überprüfungsregatten kamen im Zweier-Canadier der Senioren Dahlhauser Sportkameraden in der Gesamtwertung auf den ersten Platz. Insgesamt gab es in diesem Jahr 73 Siege für den Linden-Dahlhauser Kanu-Club. Diese gingen aber zumeist auf das Konto der Kajak-Damen.
Die Ruhr-Regatta nahm 1963 immer größere Formen an. Meldungen aus nationalen und europäischen Vereinen, sowie Nationalmannschaften, gingen in den letzten Jahren in immer größer werdenden Zahlen bei den Organisatoren ein. Diese Veranstaltung war für den LDKC als alleiniger Ausrichter zu groß geworden. Da auch das finanzielle Risiko eine große Rolle spielte, beschloss man, mit Unterstützung der Stadt und des damaligen Zwecksportverbandes, das alle vier Bochumer kanusporttreibenden Vereine eine Gemeinschaft bildeten. Von nun an wurden alle Regatten von der „Kanu-Regatta-Gemeinschaft Bochum“ weiterhin in Dahlhausen auf der Ruhr ausgerichtet. Sportlerinnen und Sportler des LDKC nahmen im Frühjahr mit Erfolg an der Waldlaufserie des Kanuverbandes NRW teil. Im Rennsport mussten sich die Canadier-Fahrer mit bescheidenen Platzierungen zufrieden geben. Nur im Einer-Kajak der Frauen wurde der Titel bei den Westdeutschen Meisterschaften geholt. Bei den Deutschen Meisterschaften 1963 wurde der 3. Platz belegt. Die oberen Clubräume wurden durch den Aufbau der seitlichen Terrasse erweitert. Hier entstand ein Mehrzweckraum für verschiedene Anlässe. Die Wanderfahrergruppe ist etwas kleiner geworden. Die Unentwegten waren aber weiterhin mit ihren Booten auf deutschen Flüssen unterwegs.
Die Zusammenarbeit der Regatta-Gemeinschaft ist zufriedenstellend. Die erste Regatta wird am 13. und 14. Juni 1964 unter der Leitung dieser Gemeinschaft in Dahlhausen durchgeführt. Um internationalen Standard zu bekommen, wurden Ballonierungen einschließlich Startpontons für die Regattastrecke angeschafft. Einen Zielturm stellte die Stadt Bochum zur Verfügung. Der Rennsport im LDKC steckte in einer kleinen Krise. Der Sportwart Heinrich Goldbeck, der den Rennsport 37 Jahre hervorragend geleitet hatte, machte Platz für einen Jüngeren. Rennsportlich gab es in diesem Jahr keine großen Erfolge zu verzeichnen. Nur der Vierer-Kajak der Damen konnte bei den westdeutschen Meisterschaften den Titel holen. Die Hugo-Schulz-Realschule nahm mit circa 60 Mädchen und Jungen den Schulsport im LDKC auf. Erstmalig im Deutschen Kanu-Verband. Mit großer Begeisterung nahmen sie am Training teil und wurden auch bei Regatten eingesetzt. Die Mitgliederzahl des Vereins stieg weiter an, sie lag bald bei 350. Etwa 100 davon betrieben Rennsport. In den Punkten Wandersport und gesellschaftlichen Veranstaltungen bewegte sich das Vereinsleben auf den eingefahrenen Gleisen.
Die Damen des LDKC bekommen 1965 unverhofft Verstärkung einer Kajak-Fahrerin von der Holzheimer Sportgemeinschaft, welche 1964 in Tokio Olympiasiegerin wurde. Mit den Stadtmeisterschaften 1965 wurde die neue Regattasaison auf der heimischen Regattastrecke eröffnet. Insgesamt 8 Siege im Kajak und gute Platzierungen im Canadier waren die Ausbeute. Ebenfalls 8 Siege gab es eine Woche später bei der Wuppertaler Stadtregatta. Im Rennen der Achter-Canadier der Jugendklassen A und B konnte ebenfalls gewonnen werden. Auf einer internationalen Regatta in Zaandam (Niederlande), die unsere Damenmannschaft besuchte, gab es wiederum 8 Siege, unter anderem im Einer- und Zweier-Kajak der Leistungsklasse, sowie im Zweier-Kajak der Jugend. Bei den westdeutschen Meisterschaften 1965 belegten unsere Frauen im Einer, Zweier- und Vierer-Kajak jeweils den ersten Platz. Bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Baldeneysee wurden die Titel im Einer- und Zweier-Kajak eingefahren. Im Vierer-Kajak musste man sich mit dem 2. Platz begnügen. Nach den großartigen Erfolgen wurden 2 Sportlerinnen des LDKC vom Deutschen Kanu-Verband zur Teilnahme an den Europameisterschaften nominiert, wo ein 3. Platz die Ausbeute war. Im Canadier-Sport ging es langsam wieder aufwärts. Auf verschiedenen Regattaplätzen konnten einige gute Platzierungen erreicht werden. Im Jugend-Achter-Canadier wurde bei den westdeutschen Meisterschaften der Titel nach Dahlhausen geholt. Die Gruppe der Wanderfahrer war zwar etwas kleiner geworden, aber es wurden weiterhin schöne und erholsame Stunden auf dem Wasser verbracht.
Die Paddelsaison konnte 1966 erst sehr spät beginnen. Schuld war das lang anhaltende Hochwasser der Ruhr. Eine entsprechende Vorbereitung auf die Saison war nicht möglich. Dadurch hielten sich die Erfolge zunächst in Grenzen. Aber nach einiger Zeit konnten wieder gute Platzierungen auf verschiedenen Veranstaltungen erreicht werden. Die Verstärkung aus Holzheim hatte den LDKC wieder verlassen. Dennoch waren unsere Frauen weiterhin erfolgreich. Durch gute Ergebnisse bei Westdeutschen- und Deutschen Meisterschaften 1966 wurde eine Sportlerin des LDKC vom Kanu-Verband bei den Weltmeisterschaften, die in Berlin stattfanden, im Vierer-Kajak eingesetzt, der mit der Silbermedaille belohnt wurde. Beim LDKC zeigten sich durch die gute Jugendarbeit indessen die ersten Erfolge. Sowohl bei den Canadier-Fahrern als auch bei den Kajak-Fahrerinnen konnten das ganze Jahr über vordere Plätze belegt werden. Die andauernde Freundschaft zum Polizeisportverein Wien wurde mit einem Besuch von 60 Sportlern und Schlachtenbummlern gefestigt. Auf der stattfindenden Regatta konnten 4 erste, 5 zweite und 3 dritte Plätze herausgeholt werden. Große Erfolge gab es auch im Frühjahr bei der Bezirkswaldlaufserie des NRW Kanu-Verbandes und beim Lauf der Bochumer Wassersportler.
Der Linden-Dahlhauser Kanu-Club wird 1967 40 Jahre alt. Dies war eine Gelegenheit, einen Rückblick zu halten. Bei einer Morgenfeier, die aus Anlass des 40jährigen durchgeführt wurde, erschienen Abordnungen des Kanu-Verbandes, der Stadt Bochum und befreundeten Vereinen. Der Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes lobte bei seiner Rede die gute Jugendarbeit im LDKC. Die Reihe der Veranstaltungen im diesem Jahr begann mit einer Bootstaufe, auf der 12 Boote ihren Namen erhielten. Die Jugend war in diesem Jahr besonders stark vertreten, man konnte ohne zu übertreiben, feststellen, dass der LDKC eine der stärksten Jugendgruppen im Deutschen Kanu-Verband hatte. Das führte dazu, dass die Jungen und Mädchen auf Einladungsregatten sowie auf Meisterschaften mit guten Ergebnissen aufwarteten. Durch die vielen Erfolge der Rennmannschaft in den zurückliegenden Jahren hatte sich der LDKC einen Namen im Kanusport erworben. Eine Bilanz nach 40 Jahren, von 1927 bis 1967, waren 1705 Siege. Seit Einführung der Stadtmeisterschaften 1957 konnten insgesamt 153 Titel gewonnen werden. Die Wanderfahrer waren im Jubiläumsjahr besonders aktiv. Nach dem Refrain des Vereinsliedes: „LDKCer fahren in die Welt“, wurden neben den Fahrten auf inländischen Flüssen auch wieder solche im Ausland befahren.
Nach dem Jubiläumsjahr kann die Vereinsarbeit 1968 etwas ruhiger angegangen werden. Im Linden-Dahlhauser Kanu-Club wird weiter auf gute Jugendarbeit gesetzt. Auf der Jahreshauptversammlung wurde ein neuer Sportwart gewählt, der auch gleichzeitig Sportwart im Kanu-Verband NRW war. Durch die Verbandsarbeit hatte der LDKC in manchen Dingen einen Informationsvorsprung. Im Seniorenbereich der Rennmannschaft kam man auf Veranstaltungen nur zu einigen guten Platzierungen. Die Jugendlichen dagegen konnten im Canadier-Sport große Erfolge erringen. Wurden im Einer- und Zweier-Canadier vordere Plätze belegt, so war ein neuformierter Achter nicht zu schlagen und wurde gleich westdeutscher Jugendmeister. Bei den Deutschen Meisterschaften 1968, welche in Hannover auf den Maschsee ausgetragen wurden, konnten die Dahlhauser Jungen mit knappem Vorsprung als erste das Ziel durchfahren. Auch die weibliche Jugend steuerte zu den Erfolgen bei. Im Vierer-Kajak wurden die Mädchen Westdeutscher Meister. Das übrige Vereinsleben lief in gewohnter Form ab. Neben einigen anderen gesellschaftlichen Ereignissen im Verein stand die internationale Ruhrregatta wieder im Mittelpunkt. Viele erfolgreiche Kanusportler aus dem In- und Ausland waren abermals am Start.
Für den Vorstand begann das Jahr 1969 überaus sorgenvoll. Sollte doch nach Plänen der Behörden die neue Trasseführung der „DüBoDo“, die zur Entlastung der alten B1 dienen sollte, durch Dahlhausen und mit einer Brücke über unser Bootshaus gebaut werden. Da der LDKC kein Grundstückseigentümer war, wäre es das „Aus“ für den LDKC gewesen. Doch glücklicher Weise sind die Pläne nicht umgesetzt worden. Trotzdem wurden Überlegungen über eine Erweiterung der oberen Toilettenräume geschmiedet. Einzelheiten vertagte man aber auf die Wintermonate. Im Rennsport konnte man die erhofften Erfolge des Vorjahres nicht wiederholen. Einige Sportler und Sportlerinnen schieden aus und mussten ersetzt werden. Auf Regatten in Nordrhein Westfalen konnten dennoch einige Siege und gute Plätze errungen werden. Aber die guten Ergebnisse von 1968 auf Meisterschaften im Jahre 1969 blieben für die Dahlhauser Kanuten aus. Die Wanderfahrer waren bemüht, weitere Interessenten für den Wandersport zu begeistern. Der Mitgliederstand hielt sich mit Neuaufnahmen und Vereinsaustritten die Waage.
Gemäß einem gefassten Beschluss wurde im Jahre 1970 mit dem Anbau begonnen, der die Erweiterung der Toilettenanlagen vorsah. Damit wurde auch gleichzeitig für die Wohnung des Kastellans ein Badezimmer mit Toilette geschaffen. Es wurde beschlossen, dass alle aktiven Mitglieder 10 Arbeitsstunden ableisten oder für jede nicht geleistete Arbeitsstunde DM 6,00 zahlen mussten. Mit dem Rest der Wanderfahrer bemühte sich der neue Wanderwart, auch andere Vereinsmitglieder für eine Wanderfahrt, die vom Niederländischen Kanu-Verband ausgerichtet wurde, zu aktivieren. Fahrten auf dem Hausfluss Ruhr wurden sowohl mit Kleinbooten als auch mit Achter-Canadiern immer wieder durchgeführt. Rennsportlich gesehen ging es 1970 wieder aufwärts. Mehr Sportlerinnen und Sportler hatten sich zur Durchführung des Rennsports bereit erklärt. Die Aktivitäten der Hugo-Schultz-Realschule ließen immer mehr nach. Bisher waren es die Frauen und Mädchen, welche den LDKC bestens vertreten hatten, so konnte man 1970 ein Übergewicht im Canadier-Sport feststellen. Außer guten Plätzen auf Regatten in Wuppertal und dergleichen wurden bei den NRW-Jugendmeisterschaften 2 Titel im Kajak-Zweier und Achter-Canadier geholt. Mit deutlichem Vorsprung siegte der Jugend-Achter-Canadier auch bei den Deutschen- Meisterschaften auf dem Werdersee in Bremen. Auf verschiedenen internationalen Regatten wurden Dahlhauser Kajak-Fahrerinnen in der Auswahlmannschaft des DKV und des Kanu-Verband NRW eingesetzt.
Der Anbau, der ausschließlich durch Eigenarbeit der Mitglieder errichtet wurde, konnte 1971 in Betrieb genommen werden. Die internationale Ruhr-Regatta nahm immer größere Formen an. Das Interesse der Kanusportler aus dem In- und Ausland wurde von den Organisatoren mit Freude aufgenommen. Der Auftakt zur Vorbereitung auf das Sportjahr 1971 war, wie schon in den Vorjahren, die erfolgreiche Teilnahme an den Bezirkwaldlaufserien und beim Lauf der Bochumer Wassersportler. Die Saison auf dem Wasser begann für die Dahlhauser Kanuten mit den Stadtmeisterschaften und Bezirksregatten sehr erfolgreich. Einen Sieg bei den Deutschen Meisterschaften gab es in diesem Jahr leider nicht. Anders war es bei den Westdeutschen Meisterschaften, hier konnten in der Leistungsklasse der Titel im Achter-Canadier und im Vierer-Kajak nach Dahlhausen geholt werden. Auf einer internationalen Regatta in Zaandam (Niederlande) konnte die Rennmannschaft des LDKC mit 10 Siegen, 10 zweiten und 10 dritten Plätzen die beste Vereinswertung erringen. Die Wanderfahrer waren 1971 besonders aktiv, auf Bezirkswanderfahrten, NRW-Kanu-Ralley, Wanderfahrertreffen in Minden und verschiedenen Fahrten auf der Ruhr wurden in diesem Jahr insgesamt 2812 km zurückgelegt.